"Jetzt ist die Zeit und Stunde da"
1. Jetzt ist die Zeit und Stunde da,
wir ziehen nach Amerika;
der Wagen steht schon vor der Tür,
mit Sack und Pack marschieren wir.
2. Ihr Freunde wohl und anverwandt,
reicht mir zum letzten Mal die Hand.
Ihr Freunde, weinet nicht so sehr,
wir sehen uns nun und nimmermehr.
3. Und wenn das Schiff am Ufer schwimmt,
so wird ein Liedchen angestimmt.
Wir fürchten keinen Wasserfall,
wir denken, Gott ist überall.
4. In Deutschland herrscht so große Not
Hier hat man kaum ein Stückchen Brot;
Vollauf zu leben hat man da
im schönen Land Amerika.
5. In Amerika da ist es fein,
da fließt der Wein zum Fenster rein.
Wir trinken eine Flasche Wein
und lassen Deutschland Deutschland sein.
6. Wo hier nur graue Spatzen schrei´n
flattern dort bunte Papagei´n
sie fliegen allseits hin und her
mit Goldgefieder, kreuz und quer.
7. Die Schokolade wächst sogleich
Und Zuckerrohr an jedem Teich
Es ist fürwahr zu glauben kaum-
Die Wolle wächst auf jedem Baum.
8. Die größten Fische, die bekannt,
fängt man dort mit der bloßen Hand;
die Karpfen sind bei meiner Ehr´
oft einen halben Zentner schwer.
9. Und sind wir dann in Baltimore,
so heben wir die Händ’ empor
und rufen dann Viktoria,
jetzt sind wir in Amerika.
Das wohl bekannteste Auswandererlied stammt im Original von Samuel Friedrich Sauter und ist in unzähligen
Varianten und mit verschiedensten Melodien weit verbreitet gewesen.
Die vorliegende Version ist eine von mir aus verschiedenen Quellen zusammengestellte.
Das Hungerlied
1. Verehrter Herr und König,
Kennst du die schlimme Geschicht’?
Am Montag aßen wir wenig,
Und am Dienstag aßen wir nicht.
2. Und am Mittwoch mussten wir darben
Und am Donnerstag litten wir Not;
Und ach, am Freitag starben
Wir fast den Hungertod!
3. Drum lass am Samstag backen
Das Brot fein säuberlich -
Sonst werden wir sonntags packen
Und fressen, o König, dich!
Text: Georg Weerth
Raus, raus, raus und raus
1. Raus, raus, raus und raus,
aus Deutschland muß ich raus:
ich schlag mir Deutschland aus dem Sinn
und wand’re jetzt nach Texas hin.
Mein Glück will ich probieren, Marschieren.
2. Er, er, er und er
Herr König, leb’ er wohl!
Ich brauch’ ihn weiter nicht forthin,
weil ich nun selbst ein König bin.
Mein Glück will ich probieren, Marschieren.
3. Sie, sie, sie und sie,
Frau Polizei, leb’ sie wohl!
Gott geb’ ihr einen besser’n Mann,
der sie mal recht Piesacken kann.
Mein Glück will ich probieren, Marschieren.
4. Es, es, es und es,
mein Wanderbuch, leb’ es wohl!
Jetzt kann ich ein ehrlicher Kerle sein,
Ich werf´ dich in das Meer hinein.
Mein Glück will ich probieren, Marschieren.
5. Raus, raus, raus und raus,
aus Deutschland muß ich raus:
Ich schlag mir Deutschland aus dem Sinn
und wand’re jetzt nach Texas hin.
Mein Glück will ich probieren, Marschieren.
Text:Hoffmann von Fallersleben
Das "Brasilienlied"
1. Wir treten jetzt die Reise, zum Land Brasilien an.
Sei bei uns Herr, und weise, Ja mache selbst die Bahn.
Sei bei uns auf dem Meere, mit gnadenreicher Hand,
So kommen wir ganz sicher, in das Brasilien-Land.
2. Durch Gott sind wir berufen, sonst käm’s uns nie in Sinn.
So glauben wir und wandern auf sein Geheiß dahin.
Gott führt uns auf dem Meere mit seiner Vaterhand,
So kommen wir ganz sicher in das Brasilienland.
3. Gott sprach zu Abraham: Geh aus von deinem Land
Ins Land, das ich dir zeige durch meine starke Hand.
Auch wir vertrauen feste auf Gott sein heilig Wort,
So gehen wir von dannen jetzt nach Brasilien fort.
4. Wie oft haben wir gerufen zu Dir mein Gott uns Herr!
So hat sich jetzt eröffnet ein Land, worinnen wir
Auf deinen Wink hingehen durch Leitung deiner Hand
Du wirst uns wohl versorgen in dem Brasilienland
5. Gott schützt Brasiliens Kaiser, in seinem Lebenslauf.
Und kröne ihn mit Segen, er nimmt uns willig auf.
Er will uns auch beschützen, mit gnadenreicher Hand,
So gehen wir mit Freuden in das Brasilienland.
6. Wie werden wir uns freuen, wenn diese Reis vollbracht!
Hier sagen wir mit Freuden den Nachbarn "gute Nacht!"
Doch wünschen wir auch Segen, Gesundheit, Fried und Ruh,
Und gehen in Gottes Namen Brasilier Lande zu.
7. Jetzt geht das Schiff ins Meere, bald ist es in dem Lauf
So falten wir die Hände, zu Gott sehn wir hinauf;
Er wolle uns beschützen mit seiner Vaterhand,
so sind wir froh und fahren nach dem Brasilienland
8. Nach vielen Wunsch und Sehnen, nach vielem Wunsch und Wort,
Hör ich ein großer Jubel: ach was erblick ich dort?
Ich sehe jetzt von ferne, das ich noch nie erkannt:
Seid froh Ihr meine Brüder, ich seh Brasilienland.
9. Die Freudenthränen fließen, vom Aug auf unsern Schooß,
Nach überstandenen Leiden, ist unsere Freude groß.
Bald läuft das Schiff in Hafen, bald treten wir auf’s Land.
Gott hat uns wohl begleitet, mit seiner Vaterhand.
10. Willkommen spricht der Kaiser, willkommen seid ihr mir.
Ihr sollt Antheil bekommen an meines Landsrevier.
Ich will euch wohl beschützen, mit gnadenreicher Hand,
Ihr meine Unterthanen, in dem Brasilienland.
11. Ach majestät’scher Kaiser, zu Füßen fallen wir;
Ja ja wir huldigen Treue, so lang wir leben hier.
Gott höre unser Flehn, nimm unsere Seufzer auf,
Was wir allhier geloben, Gott drück das Siegel drauf.
12.So sind wir nun verbunden, in das Brasilienland.
Ach Vater bleibe bei uns mit deiner Vaterhand.
Versorge uns mit Nahrung, se bei uns in der Noth,
Verlaß uns nicht in Leiden, verlaß uns nicht im Tod!
Das Lied findet sich erstmals in einem handgeschriebenen Liederbuch aus Berschweiler/Wiesweiler bei Lauterecken
und wurde dort 1825 von Peter Molitor aufgezeichnet.
Hannes, nach Brasilien ziehn
1. Hannes, nach Brasilien ziehn
übermorgen all wir hin.
Sag es auch der Hummes Gret,
sonst kommt sie am End zu spät.
Vergesse nicht die Krischels Baas
aus der krummen Buckelgass
und der Mattes von der Lay
ist mit euch so gern dabei.
Kommt mit mir mit, es ist noch Zeit
Holland hält das Schiff bereit.
2. Hannes, Hannes zieh mit mir,
nach Brasilien wandern wir
in das Land so riesengroß,
die Grumbiern wie ein Kopf so groß
und jeden Tag schlacht´ man ein Schwein
und trinkt dabei den besten Wein.
Für Pfoten, Leber, Schweineköpf
sind viel zu klein die vielen Töpf�
Drum Hannes, Hannes säume nicht,
das Schiff in Holland wartet nicht.
3. Man schafft nicht dort um knappen Sold,
die Erde strotzt vor lauter Gold.
Es ist ein Stück vom Paradies,
das Gott den armen Menschen ließ,
die täglich fleh´n in tiefer Not
um ein kärglich Stücklein Brot.
Dort gibt es keine Sorgenlast
Und jeder findet Ruh und Rast.
Oh Hannes, Hannes säume nicht,
verachte nicht des Glückes Licht.
Ratschlag des alten Bauern an seinen Sohn
1. Suhn, lo hoste meine Gaul!
Eich sinn kroobig, alt unn faul;
Nemm de Blug unn aag die Eh,
Zacker Dau, - eich kann nitt meh.
2. Guck! eich honn schunn grohe Hoor,
Zack’re aag schunn fuffzig Johr;
Alle Johr is meer die Soot
Unn die Ähre gut geroth.
3. Uhs Hannickel—datt war hart!
Hott gehuult de Bonebart;
Doruff is Dei Mutter ball
Aag vor lauter Lääd verfall.
4. Nau hall eich mer in dem Haus
Meine Sitz unn Wahning aus,
Unn darr-eich as alder Mann
Meich am Uhwe währme kann.
5. Vor-ern Schaffe grauel nitt!
Dann Dau siehst jo alle Ritt,
Datt die Faule nitt bestehn
Unn dann nah Bresilje gehn.
6. Mach käh Hebbedeek uff’t Haus!
Hall D’r no r dett Hussje draus!
Unn dann drick as braver Bu
Meer am Enn die Aue zu!
Text: Peter Joseph Rottmann
Freunde, bleibet hübsch im Lande
1. Freunde, bleibet hübsch im Lande
und ernährt euch redlich dort
Im amerikan´schen Sande
kommt ihr noch weit weniger fort
Sonne auf den Pelz euch brennt
Plagen, die ihr hier nicht kennt
regnen dort auf euch herab
und das Geld ist da auch knapp
2. Ließ mich leider auch verleiten
zog mit Weib und Kind dahin
Tausend Meilen mußt ich schreiten
Tat´s mit unverdrossenem Sinn
Hoffte in Amerika
sei im Vollen alles da
Rittergüter klein und groß
nehme nur sich jeder bloß
3. Ach, wie soll ich euch doch schildern
Meine Täuschung, meine Not
Bei den schön geträumten Bildern
fehlte mir das liebe Brot
Kläglich auf der Reise schon
Starb mein lieber kleiner Sohn
Und mein Weib, erkrankt und matt
fühlte sich des Lebens satt
4. Was beginnen, was nun treiben,
in dem unbekannten Land
wo gezwungen wir zu bleiben
niemand fast ein Obdach fand
Ja oft unsere Augen blind
haben wir mit Weib und Kind
nach der heimat ausgesehn
doch das Unglück war geschehn
5. Endlich trafen wir noch Herzen
aus dem teuren Vaterland
die, erweicht von unseren Schmerzen
reichten uns die Bruderhand
Doch ist unsere Arbeit schwer
und Gott weiß der Beutel leer
auch ist unser Trank und Schmaus
nicht so gut, als wie zu Haus
6. Freunde, laßt euch dringend sagen
bleibt in eurem Heimatland
und ertragt mit Mut und Plagen
die euch einmal schon bekannt
Glaubt mir in Amerika
sind noch größ´re Leiden da
und wer Lust zur Arbeit hat
isst sich auch zu Hause satt.
Brasilien, was willst Du noch mehr?
1. Du hast schwarze Bohnen und Milho
und Scharge und Speck nach Begier.
Du hast ja die dicksten Bataten,
Brasilien was willst Du noch mehr?
Brasilien was willst Du noch mehr?
2. Du hast ja Nationalwein in Mengen
Fabrikanten von Bier und Legier,
Kristall und Bonbon und Komerrso
Brasilien was willst Du noch mehr?
3. Wie wären die Wegen so herrlich,
wie ist nur der Regen so schwer
so sind es nur Sümpfe und auch Teiche
Brasilien was willst Du noch mehr?
4. Hier gibt es auch Spitzbuben, Hallunken,
die nennt man auf Deutsch Militär
sie sollen das Vaterland schützen.
Brasilien was willst Du noch mehr?
5. Ach Schulden, ach Schulden, ach Schulden
Die machen dein Säckel dir leer.
Dann bist zugrunde gerichtet.
Brasilien was willst Du noch mehr?
Le Havre ist ein schönes Städtchen
1. Le Havre ist ein schönes Städtchen,
so es an dem Meere liegt.
Drin verspricht man uns viel Schönes,
aber Halten tut man’s nicht.
2. Und ein Schiff, das heißt “La France”,
führt uns nach Amerika.
Drinnen gibt es schlechtes Fressen
und eine Schweinerei ist da.
3. Wer viel frisst, der muß viel kotzen,
kotzt bei Tage und bei Nacht.
Drum sind all schon unsere Kammern
nun zum Schweinestall gemacht.
4. Morgens gibt es braune Brühe
die zum Spott man Kaffee heißt,
Mittags Fleisch so zäh wie Leder,
daß man sich die Zähn ausbeißt.
5. Auch der Wein ist wenig nütze,
Bette, die sind ziemlich hart.
Das hat ja schon manchen Schweizer
bei seiner Wasserreis’ geplagt.
6.Den Herrn Doktor sieht man selten,
selten auch den Kapitän,
weil die Herren Offiziere
gar kein Wörtchen Deutsch verstehen.
7. Wenn euch nun die Leute fragen:
“Wer hat dieses Lied erdacht?”
Ei, so sollt ihr ihnen sagen:
“Ein Passagier hat es gemacht!”
Text: C. Binggeli v. Schwarzenburg
Der Untergang der Cimbria
1. Zwei Brüder wollten wandern
wohl nach Amerika,
sie zogen mit viel andern
wohl auf der Cimbria
2. Der erste Tag war helle,
dann stieg ein Nebel auf;
die Fischer fuhren langsam
den vorgeschrieb´nen Lauf.
3. Doch plötzlich sah man´s blinken
zur Seit´ ein helles Licht!
"Ihr Lieben, wir versinken,
die Cimbria, sie bricht!"
4. Der Bruder sprach zum andern:
"Wenn du gerettet wirst,
so ziehe in die Heimat
und grüße sie von mir!"
5. Der Bruder aber schweiget,
sein Mund war schon verstummt,
da zogen die Gewässer
die beiden in den Grund.
6. Nun hat´s ein End mit diesen,
die hier versunken sind.
Lebe wohl, Du mein Feinsliebchen,
lebe wohl, auf Wiedersehn!
Meine Tabak bau ich mir
1. Meinen Tabak bau ich mir
das ist doch viel gescheiter
als daß du dir kaufen mußt
den teuren roten Reiter.
Ref.: Ha, ha, Ha - alte Welt,
du magst zahlen, beten, hungern
und nach Fürstengnad´ und Gunst
dein ganzes Leben lungern
2. Stets ergiebig ist mein Mais,
und er gedeiht gar wacker.
Dein Erdäpfel faulen Dir,
noch eh sie sind im Acker.
3. Fröhlich kann ich jeden Tag
die Sonne sehen sinken.
Du mußt erst im blauen Zwirn
dir Sorg’ und Not vertrinken.
4. Wenn es mir an Fleisch gebricht,
so schieß ich mir ein Rotwild
alles fehlet oftmals Dir,
was Dir die Hungersnot stillt.
5. Freudig kann ich Tag und Nacht,
an die Erde denken.
Du kannst trostlos deinen Blick
nur in den Himmel lenken.
Text: Hoffmann von Fallersleben
Liebeslied eines Ausgewanderten
The flowers all are faded,
Thou hast received fromm me,
And all the songs expired,
I once did sing to thee.
1. Die Blumen sind verwelket,
Die du empfingst von mir,
Verklungen sind die Lieder,
Die ich gesungen dir.
2. Gern möchte ich dir erneuen
Was Freude dir gemacht,
Gern hätt ich frische Blumen
Und Lieder dir gebracht.
3. Ach! Wär ich nicht gezogen
Weit in die Welt hinaus,
den ganzen Frühling brächt´ ich
noch heute dir ins Haus!
4. Nun ist mir in der Ferne
Nach dir so bang und weh,
als ob ich nie dich wieder,
nie, nie dich wieder seh�.
Text: Hoffmann von Fallersleben
Musik und engl. Text: Adolf Fuchs
Heil, dir Columbus
1. Heil dir Columbus, sey gepriesen,
Sey hoch geehrt in Ewigkeit,
Du hast mir den Weg gewiesen
Der mich aus harter Dienstbarkeit
Erretten hat, wenn man es wagt,
Und seinem Vaterland entsagt.
2. Hier ist der Mensch an nichts gebunden,
Was er erwirbt gehört auch sein;
Die Steuern sind noch nicht erfunden,
Die euch das Leben macht zur Pein.
Wer redlich schafft der hat sein Brot,
er leid´t kein Mangel und kein´ Not.
3. Befreit bin ich von der Beschwerde,
die in Europa euch bedrückt,
und täglich tut es besser werden,
wohin auch nur das Auge blickt.
Amerika beut Freundlichkeit,
dem Armen an und Seligkeit.
4. Hier in Amerikas freiem Lande,
da haben´s wir keinen Adelsstand,
da ist der Mensch von jedem Stande
als Mensch auch wahrhaft anerkannt.
Hier gilt der Graf und der Baron
Nicht mehr als wie der Bauernsohn.
5. Wir haben hier auch zum Exempel
In dem gelobten Lande hier,
auch das Geringste nicht vom Stempel
auf jedem Bogen Schreibpapier.
Wir haben keine Steuern hier
Auf Wein, Branntwein und auf Bier.
6. Ach Bruder kannst du´s nur bezwecken,
reicht dein Vermögen nur soweit,
so laß dich doch die Reis´ nicht schrecken,
und mach zur Abfahrt dich bereit.
Hier wirst du von der Steuerpein
Auf ewig wohl befreit sein.
7. Bedenke nur, wie ihr tut leben,
bedenke nur das teure Holz,
auch Steuern müßt ihr so viel geben,
das Salz trägt einen großen Zoll.
Für jede Scholle müßt ihr zinsbar sein
Ist das dem Bauern nicht die Höllenpein?
8. Beden´ nur wie der Reiche lebet
In seinem großen Überfluss,
und wie er sich damit erhebet,
weil ihm der Arme zinsen muss.
Legt er die Hand ihm untern Fuß,
der Arme ihm doch zahlen muss.
9. Nun will ich dieses Lied beschließen,
will Deutschland sagen "Gute Nacht",
und sollt´ es jemand besser wissen,
so steht´s in seiner eignen Macht.
Ich aber denk´, `s ist gut gedacht,
drum sag´ ich: "Deutschland gute Nacht!"
Auf, auf ihr Brüder
1. Auf, auf, ihr Brüder, und seid stark,
der Abschiedstag ist da.
Schwer liegt er auf der Seele, schwer,
wir sollen über Land und Meer
ins weite Amerika.
2. Ein dichter Kreis von Lieben steht,
ihr Brüder, um uns her.
Uns knüpft so manches teure Band
an unser deutsches Vaterland,
drum fällt der Abschied schwer!
3. Und wie ein Geist schlingt um den Hals
das Liebchen sich herum;
Willst mich verlassen, liebes Herz,
auf ewig? - und der bittre Schmerz
macht’s arme Liebchen stumm.
4.Lebt wohl, ihr Freunde! sehn wir uns
vielleicht zum letztenmal,
so denkt: nicht für die kurze Zeit,
Freundschaft ist für die Ewigkeit
und Gott ist überall.
5. Wenn dann die Meereswoge sich
an unsern Schiffen bricht
so segeln wir gelassen fort;
denn Gott ist hier und Gott ist dort
und der verläßt uns nicht.
6. Wir leben drauf in fernem Land
als deutsche brav und gut
und sagen soll man weit und breit:
Die Deutschen sind doch brave Leut’,
sie haben Geist und Mut.
Nun ade du mein lieb Heimatland
1.Nun ade, du mein lieb Heimatland
lieb Heimatland, ade!
Es geht nun fort zum fremden Strand
lieb Heimatland, ade!
Und so sing´ ich denn mit frohem Mut,
wie man singet, wenn man wandern tut
lieb Heimatland, ade
2. Wie du lachst mit deines Himmels blau,
lieb Heimatland, ade !
Wie du grüßest mich mit Feld und Au,
lieb Heimatland, ade !
Gott weiß, zu dir stets steht mein Sinn,
doch jetzt zur Ferne ziehts mich hin,
lieb Heimatland, ade !
3. Begleitest mich, du lieber Fluss,
lieb Heimatland, ade !
Bist traurig, daß ich wandern muss,
lieb Heimatland, ade !
Vom moosgen Stein am waldgen Tal,
da grüß ich dich zum letzten Mal:
mein Heimatland, ade !
Schorsch, du musst jetzt
1. Schorsch, du musst jetzt nach Amerika
Sprach der Vater heut´ zu mir
Denn du liebst die dicke Lina
Und das ist, und das ist nicht schön von dir
2. Weil die Lina evangelisch
Und der Schorsch katholisch ist
Darum wollten es die Eltern
Und die ganze, und die ganze Sippschaft nicht
3. Auf dem Bahnhof angekommen
Gabs ne grosse Sauferei,
Abschied wurde da genommen,
und die Lina, und die Lina soff für drei.
4. In Amerika, da wär´s viel schöner
Wär’ die Lina auch dabei
Und sein Herz wird immer schwerer
Und es ist so, und es ist so schwer wie Blei
5. Drum, oh Jüngling, lass dir sagen
bevor ihr sicher wisst
frag sie, ob sie evangolisch
Oder katho, oder kathogelisch ist.